Ein wunderbarer Ausflug, mit sonderbarem Ende...

Da bin ich mal wieder. Ich hatte viel zu tun und keine Zeit zum Schreiben oder ich war einfach zu müde =)

Am Freitag war ich mit meinen Mädels nach dem Kindergarten in dem East London-Aquarium. Direkt unten an den Esplanades gelegen, am Strand. Mit tollem Blick aufs Meer.

Das ist auch gleichzeitig wohl eine Ecke, wo nicht viele weiße sind (was mir ja nichts ausmacht! aber leider wird man des Öfteren dann darauf hingewiesen!) Wir parken auf der Straße und gehen hinein. Ich möchte den Eintritt mit Karte bezahlen so wie man es hier überall macht, daher hab ich nicht genug Bargeld dabei, nur 40 Rand um genau zu sein. Die Dame am Empfang erklärt, dass sie leider gerade Probleme haben mit der Verbindung über das Gerät, heisst also:eigentlich müsste ich 84 Rand Eintritt BAR bezahlen...aber ich hab keine Ahnung wo es einen Bankautomaten gibt und frage die Frau danach....nach kurzer Überlegung sagt sie: "Ach kommt, 40 Rand sind ok, geht rein!" =)

Ich bedanke mich höflich und freue mich, dass sie so nett ist und mir den Umweg und Stress erspart.

Wir gehen rein und sehen gleich die ersten Becken mit Fischen, alle möglichen Arten. Sogar Haie sind unter ihnen....meiner Meinung nach leider in viel zu kleinen Becken und auch ansonsten macht es leider keinen sehr gepflegten Eindruck...also man sieht man gibt sich Mühe aber es scheint schon recht alt zu sein und leider tropft es an jeder Ecke, es ist nass und notdürftig wurden einfach nur Handtücher hingeklatscht.

Ich weiss ja, wenn man in ein Aquarium geht, dass die Tiere NICHT in Freiheit sind...aber puh, so wenig Freiheit hatte ich nicht erwartet.
Den Kindern hat es trotzdem gefallen, wir sahen toll aussehende Fische, draußen gab es Robben und Pinguine (von diesem Gefängnis fang ich jetzt nicht an).

Später kam eine Schulklasse, ich weiss nicht woher, aber es waren in der Tat nur schwarze Kinder ( politisch korrekt, da sich die Menschen hier eben so bezeichnen....ich bin weiß, sie sind schwarz, andere nennen sich coloured, überhaupt nicht böse von niemandem) auf jeden fall sag ich das nur dazu, weil WIR für sie wohl die Exotischsten Tiere dort waren=))) Die Tiere waren wohl recht langweilig, alle Kinder waren an uns interessiert, schauten uns an...ich lächelte sie an und versuchte Hallo zu sagen, Kontakt aufzunehmen. Doch sie waren schüchtern, lachten und schauten dann kurz weg um uns dann wieder anzusehen. Marina mit ihren hellrotblonden Locken war besonders interessant...ich denke auch unsere deutsche Sprache. Marina und Marlene fragten nur warum alle so gucken, fühlten sich aber nicht gestört.

 

Nach einer Weile gingen wir dann wieder nach Hause und genossen den Abend.

 

Am Samstag war ich mit den Mädels am Strand am Nahoon River. Dort sprach uns ein Südafrikaner an, auf deutsch! Ein weißer Südafrikaner, der in Simbabwe geboren wurde und eine deutsche Frau hatte =) Daher sein gutes deutsch(also wegen der deutschen Frau=)). Wir unterhalten uns über Politik, die Kinder und die Orte die wir uns ansehen müssen. Da momentan hier im Land ein Umschwung zu spüren sei, wünscht er sich, dass sein Sohn seinen Traum verwirklichen kann in Deutschland zu studieren und dort Arbeit zu finden. 

Es war sehr nett, wir verabschieden uns und gehen unserer Wege.

Martin smoked daheim derweil (er räuchert quasi die ganze Nachbarschaft ein=)) aber das Ergebnis am Abend ist überragend, wer uns kennt und schon eingeladen war, weiss wovon ich rede =)

Der Abend ist sehr schön denn wir haben wieder tollte Gäste.

Am Sonntag wollen wir also unseren ersten Ausflug machen! Also den ersten Ausflug mit unserem Ford Wildtrak!!! Geländetauglich, ein RIESENSCHIFF!!! Ehrlich boah! Naja aber fast alle in SA fahren sowas großes, man braucht es wenn man mal nicht nur in der Stadt umherfährt sondern mal weiter raus will. So wie wir nach Kei Mouth, Richtung Morgens Bay...Transkei

Es dauert eine Weile bis wir an die Fähre in Kei Mouth kommen, die uns rüber bringt in die Transkei. Wir haben einen Tipp bekommen, ein Hotel namens Trennerys soll recht gut sein, toll gelegen und dort möchten wir Mittagessen. Dort angekommen melden wir uns am Tor zum Hotel an und geben bescheid dass wir nur Tagesbesucher sind. Wir fahren runter. Recht kompliziert mit diesem Riesenschiff durch diese enge Straße runter zum Parkplatz, aber wir schaffen es. Wir suchen uns einen Platz draußen mit Blick auf diesen schönen Pool und tolle Palmen, Pflanzen etc. Wirklich sehr schön da. Nach dem Essen laufen wir runter an den Strand. Es ist tolles Wetter, nicht kalt, etwas windig, Sonnenschein. Wir schlendern am Strand entlang und treffen auf zwei Polizisten auf Pferden! Auf riesengroßen schwarzen wunderschönen Pferden! Die Polizisten laufen hier Patrouille am Strand, einer von ihnen möchte Marlene oder Marina auf das Pferd lassen, aber meine Kinder haben zu viel Angst...ganz ehrlich? Ich auch!! Normalerweise ja nicht, aber die zwei Pferde sind boah....einfach riesig. Die Beamten verabschieden sich und reiten weiter.

 

Es ist traumhaft hier, keine Menschenseele....ruhig, nur die Wellen. Wir genießen die Familienzeit in vollen Zügen.

Hier kann man ein paar Sachen machen, die gebucht werden müssen über das Hotel: z.b. eine Wanderung 3 stunden, zu einem Wasserfall, durch Flora und Fauna mit einem Führer durch den Wald/Dschungel/Urwald? Wie man es nimmt=) Jedenfalls kann man bei dem Wasserfall schwimmen, dass stelle ich mir total traumhaft vor.

Es gibt auch die Möglichkeit ein traditionelles Xhosa-Dorf zu besuchen, an bestimmten Tagen wird auch traditionelles Essen zubereitet und Tänze vorgeführt. Das würde ich sehr sehr gerne mal mitmachen. Natürlich hätte ich auch die Möglichkeit über andere Einheimische noch mehr Kultur zu erfahren, aber in East London ist halt schon alles eher Städtisch. Hier in der Transkei eher dörflich. Was man auch merkt beim Autofahren auf der wunderschön geteerten Straße stehen dann des Öfteren mal Kühe, Schafe, Schweine oder Ziegen =) Muss man aufpassen. Die Menschen die die Straße entlang laufen, oder auch die Besitzer der Kühe etc. sind so nett und treiben ihre Tiere auf die Seite wenn ein Auto kommt, man bedankt sich bei ihnen und fährt weiter. Es erstaunt mich mal wieder wie krass anders mein Leben gegenüber dem der Menschen dort ist. Sie haben einen komplett anderen Alltag, Aufgaben etc....ich bewundere sie. Die Kinder die dort rumlaufen, scheinen recht unbeschwert. Ordentlich angezogen, spielen sie mit Seilen/Stöcken etc.....die Großen passen auf die Kleinen auf.... Wir würden einen Herzinfarkt bekommen wenn unsere Kinder so auf der Straße entlang laufen würden...alleine..... 

So nach dem wunderschönen Tag, fahren wir also wieder Richtung Fähre. Sie ist klein und sieht gefährlich aus=))) Eher wie ein Floß, aber hey, zwei Wildtracks und 34 Menschen dürfen da drauf. Aber erstmal nehmen wir noch einen jungen Mann mit, der zu Fuß auf dem Weg nach Gonubie ist, wir haben Platz, fahren in die selbe Richtung also warum nicht? Er freut sich riesig und setzt sich zwischen meine Mädchen. Sie sind nicht begeistert, weil sie kennen ihn schließlich nicht, doch ich beruhige sie und erkläre es ihnen. Wir versuchen uns mit ihm zu unterhalten, es interessiert mich natürlich wahnsinnig wo er her kommt etc, leider verstehe ich ihn sehr schlecht und traue mich dann nicht so richtig weiter zu fragen. An der Fähre also angekommen, warte ich mit den Mädels draußen, da wir anstehen müssen und den beiden langweilig ist. Als die Fähre anlegt, steigen nach und nach Leute aus....einer kommt auf mich zu und sagt "ChapChap" und gibt mir ne Ghettofaust. Das heisst einfach nur "Hallo, wie geht's?" Eine Begrüßung eben. Er kommt mir betrunken vor.

Dann kommt eine Frau auf mich zu, gleichzeitig fragt er ob ich ne Zigarette habe? Ich so "nein nein, ich rauche nicht" Die Frau stimmt mir zu "Rauchen ist ungesund und teuer!" So weit so gut. Doch dann kommen noch mehr und wollen Fotos machen und eigentlich kein Problem, doch sie scheinen alle etwas angeheitert zu sein und wollen Marina auf der Arm nehmen, was ich natürlich nicht zulasse, sie würde alles zusammen schreien. Wer will schon von Fremden Menschen rumgetragen werden....

Ich möchte aus dieser Situation raus und schaue Martin an, der mit unserem Begleiter im Auto sitzen geblieben ist. Auch dieser meint, es seie besser wenn ich wieder ins Auto komme.

Sie waren wirklich sehr aufdringlich, haben uns überall angefasst und umklammert....also puh. Ich will ja Kontakt und bin da echt nicht so verklemmt...aber irgendwo hab ich auch meine Grenze...

Ich verschwinde schleunigst ins Auto und zum Glück ziehen die Herrschaften dann auch weiter.

Also alles gut.

Die Fähre ist nun bereit für uns und wir fahren rüber, nehmen den jungen Mann (ich hab leider seinen Namen nicht verstanden) mit und lassen ihn in Gonubie raus. Er bedankt sich und ich wünsche ihm alles gute.

 

Was für ein Tag! Zu Hause angekommen machen wir uns Spätzle, den Rest Fleisch vom Vortag und eine leckere Soße. Wir haben alle Hunger =)

 

Heute am Montag, gings wieder los mit Kindergarten und ich war noch Sachen besorgen für Marinas 3. Geburtstag morgen.

 

Dann haben wir heute den ganzen Nachmittag gebacken. 22 Muffins für die Kindergartenkinder und 8 für die Erzieherinnen im Kindergarten....puh. Jetzt bin ich kaputt, aber freue mich auf morgen wenn wir hier feiern =))

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    K.Lehmann (Montag, 07 Oktober 2019 22:14)

    Ein kontrastreiches Programm,liebe Sandra und manchmal ganz schön mutig -toll

  • #2

    Mama (Samstag, 12 Oktober 2019 22:12)

    Mensch....wie aufregend....aber pass bloss auf dich und meine Schätze auf...gell♡