Ich mache mir einen Plan...

Ja ich habe mir die  Tage Gedanken gemacht, nichts wildes nur:"Was essen wir morgen? Neue Rezepte ausprobieren? Koche ich mal was anstrengendes? (Für mich ist alles anstrengend, was nicht mit Essen gehen zu tun hat....boah kochen... ich hasse es...)"Ok ich suche mir Rezepte aus, die simpel sind aber gute Bewertungen  bei Chefkoch haben =).

Ich schreibe sie mir alle am Sonntag Nachmittag auf.

Doch vormittags haben wir Familienzeit, wir gehen frühstücken bei "Tea in the trees", da sind wir tatsächlich in den Bäumen, wunderschön. Tolle Aussicht, wäre es nicht so kalt und windig und echt ungemütlich, dann hätten wir uns auf den Balkon gesetzt und die Aussicht während dem Frühstück genossen.

Wir bleiben noch ein bisschen auf dem Spielplatz der dazu gehört, dann zieht es uns weiter in ein Resort, indem es eine zahme Giraffe gibt...namens Abby =) Wir fahren hin, es ist nicht weit. 

Am Eingang angekommen, ist ein Tor und wir wissen nicht wie wir reinkommen sollen, doch dann kommt uns ein Auto entgegen und wir fahren hinein als für ihn das Tor aufgeht.

Auf dem Weg an die Rezeption wird man des Öfteren aufgefordert sich GEFÄLLIGST im Büro anzumelden wenn man kommt und hier rumlaufen will =))) Offensichtlich gab es da schon öfter Probleme mit Tagesbesuchern, denn dies hier ist gleichzeitig ein Campingplatz, auf dem es auch mobile Homes gibt. Man kann Kanu fahren, an seinem Campingplatz grillen, einen Spielplatz, ein Mountainbike Trail, Quad fahren, Schwimmen....und eben eine Giraffe-Experience--> also die Giraffe kennenlernen. Hierzu meldet man sich an, bezahlt 450 Rand für 4 Personen (30 Euro ca.) und wartet auf den Ranger, der einen in seinem Safari-Auto mitnimmt plus einen Eimer Mais für Abby.

Wir müssen ein Stück auf der Straße fahren und es ist sau sau kalt, denn diese Autos haben keine Scheiben, sie sind offen. Zum Glück können wir hier wenigstens eine Art Plane runterlassen und halten sie mit den Händen fest, bis wir da sind.

Wir entdecken die Giraffen bereits beim einfahren, Abby sieht uns ebenfalls und folgt uns bzw. stellt sich uns sogar in den Weg, als würde er sagen "ÄtschiBätsch" ihr kommt hier nicht durch =).

Der Ranger steigt aus und fummelt mit einem Stock am Stromzaun herum, wir dachten, es sei wohl ein Mast umgestürzt, aber später stellte sich heraus, er macht es für Abby auf, damit er durch kann und wir ungestört sein können und nicht noch andere Tiere zu uns kommen.

Keine Sorge die Tiere haben mega viel Platz, die "Zäune" sind eher um die Tiere zu schützen.

Und so lernten wir diese wunderschöne riesengroße Giraffe Abby kennen:

 

 

 

Er ist 16 Jahre alt und wurde von Menschen aufgezogen, da er seine Eltern verloren hat. Seither lebt er dort im Arena Riverside Resort und hat seine eigene kleine Familie.

Er wird natürlich täglich besucht von Menschen wie uns und bekommt eben jedes mal seine Leckerlies.

Es ist wirklich eine tolle Erfahrung, so nah und so frei vor so einem Tier zu stehen, die Kinder sind begeistert. Marina hat etwas Angst, aber Marlene traut sich die Giraffe zu streicheln.

So vergehen ein paar Minuten und bald fahren wir wieder zurück zum Büro.

 

Wir beschließen uns noch die Hemingways Mall anzuschauen, Martin kannte hier von früher nur das Casino und das Kino und evtl noch ein Pub in dieser Mall.

Aber als wir jetzt ankommen, ist es ein riesengroßer Komplex, wirkich RIESIG!!!

Es gibt viele Geschäfte, Kruschtelläden wie in Deutschland z.b. Tedi oder ähnliches, aber auch sehr hochwertige Läden, die auch hier für mich zu teuer wären. Klamotten, Haushalt, sogar handgemachtes zwischendrin, wie ein Flohmarkt mit Ausstellern, extra eine liebevoll gestaltete Ecke.

Unten im Erdgeschoss gibt es sogar ein Spielcenter, mit Boxauto, 3D/4D-Simulator, Kartbahn, Spielautomaten, Greifspielen alles mögliche....Wahnsinn!!! Ich bin geflasht, wirklich.

Die Kinder sind leicht überfordert von dem allen.

Wir gehen in der Mall essen, in einem Steakhouse in dem es wieder einen Indoorspielplatz für Kinder gibt. Sehr angenehm! Die Kids spielen und rennen rum und Mama und Papa können sich mal in Ruhe unterhalten=)

 

Service gut, essen lecker.

 

Nachdem wir mal schnell durchgelaufen sind, aber mit Sicherheit noch nicht alles gesehen haben, gehen wir wieder nach Hause und ich setze mich wie gesagt an meine Rezepte.

 

 

 

Heute am Montag kommt S. zu uns. Da Dienstag ein Feiertag ist (des Kulturerbes) haben wir dies auf Montag verlegt.

Sie ist wie immer bisher pünktlich, wir trinken nen Kaffee zusammen und klären was zu tun ist.

Ich habe ihr ein Arbeitsoutfit besorgt und es gefällt ihr, die Farbe ebenfalls. Puh, ich bin mir so unsicher gewesen ob das irgendwie diskriminierend wirken könnte, aber sie freut sich. Ich meine auch alles immer nur gut mit meinem Handeln und Denken.

Heute geht mein Englischunterricht weiter, diesen habe ich per Skype mit einer Lehrerin die in Kanada lebt. Danach hat Marlene einen Frisörtermin zum Spitzen schneiden, dort werde ich nett begrüßt und wir quatschen. Die Friseurin möchte ein paar Sätze auf deutsch lernen=) Klaro, ich bringe ihr gerne was bei. Die Dame an der Rezeption ist schon etwas älter und total goldig, ich frage die zwei am Ende nach Gemüsebrühe und wo ich welche finde (zum Kochen). Und sie gibt mir mit auf den Weg:" Aufpassen, es ist meist sehr sehr salzig, nicht Zuviel nehmen=)) OK! Mach ich.

Ich bezahle, 3 Euro, gebe mal wieder Zuviel Trinkgeld (laut meinem Mann) und zische wieder nach Hause ab.

Es wird gekocht, wir essen alle und danach muss ich einkaufen MIT den Kindern.

Auf dem Supermarktparkplatz angekommen, höre ich die Stimme meines Mannes"Guck dass du da parkst, wo keiner reinfahren kann (ins Auto) und so dass du schnell weg kommst, dass es hell ist, vll ein Parkwächter in der Nähe" ok ok...ich versuche alles zu beachten und habe trotzdem das Gefühl irgendetwas nicht beachtet zu haben. Wir steigen aus, heben uns brav an den Händen und schnappen uns den nächstbesten Einkaufswagen, die hier immer so rumstehen, weil sie keiner zurück bringt (ohweia). Ich hab ne riesen Liste und fange beim Obst an, über Toast, Joghurt und eben meine Gemüsebrühe "vegetable stock" ich gehe auf die Suche.....die Kinder sind einigermaßen lieb, nachdem ich sie ein paar mal ermahnen muss...

Wir schaffen es tatsächlich soweit alles zu finden, ausser mein VEGETABLE STOCK...ich finde alle möglichen stocks, Beef, braai, Knoblauch, dies jenes...ich hab jetzt was genommen, von dem ich glaub, dies kann ich als solches benutzen.

(das gehört auch zu den Dingen die mir beim Kochen keinen Spass machen...die Zutaten besorgen=()

An der Kasse angekommen, steht ein älterer Herr vor mir.

Es dauert.....hier gibt es auch keine Rollbänder für seine vielen Einkäufe...nur eine winzig kleine Ablage vor dem Scanner des Kassierers/Kassiererin, da muss man schnell sein, wenn man den Kram nach dem einscannen noch einpacken muss. 

Der Mann vor mir hatte irgendwie 3 Sachen im Wagen, die nicht von ihm waren, das dauert wieder bis das wieder abgezogen wird....in der Zeit spricht er mich an und entschuldigt sich, ich sage, kein Problem! Auf sowas bin ich eingestellt hier. Er fragt ob ich von D komme und dass er schon 2 mal dort war. In Köln, Heidelberg und Stuttgart. Ja, soviel Zeit hat man hier an der Kasse =)

Als er es dann geschafft hat, wünscht er mir alles gute und drückt meine Hand. Tja....this is africa…..die Leute reden einfach miteinander.

 

Meine Kinder spielen in der Zeit auch etwas mit der Frau hinter uns. Sie redet auf englisch mit ihnen, aber alle lachen als würden sie sich verstehen.

 

 

Ich fühle mich schlecht, als ich nach Hause komme....S. ist hier und wirbelt rum und putzt und macht.... ich komme mit einer riesen großen Einkaufstasche und so vielen Sachen....Lebensmittel, die ich alle benutzen und genießen werde und die auch eine Weile reichen...aber ich kann mir vorstellen, dass SIE sowas nicht machen kann. Sorglos in den Supermarkt und einfach kaufen was ihr beliebt (ich achte auch auf den Preis, so ist das nicht) aber ich kann eigentlich nehmen was ich will...ich ziehe meine Cashkarte  und bezahle....das kann sie nicht.

Ich weiss nicht wo sie einkauft, nehme an bei ihr im Township in einem Lädchen oder so? Ich habe absolut keine Vorstellung davon wie sie lebt....

Ich räume die Sachen schnell weg, damit sie das gar nicht so sieht, vielleicht denke ich da wieder falsch aber trotzdem, es tut mir irgendwie weh...

Als sie geht gebe ich ihr noch etwas für ihr Enkelkind mit, eine Art Guave-Shake (der uns leider nicht schmeckt) sie meint, ihr Enkelchen wird sich freuen. 

Nächstes mal gebe ich ihr noch was anderes mit, mal schauen was sich ergibt.

 

Abends machen wir hier noch Pizza und nun geht's so langsam ins Bett.=)

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Kommentare: 3
  • #1

    K.Lehmann (Montag, 23 September 2019 22:56)

    Lese so gern Ihre Berichte,so wie es eben ist,freundliche Menschen,aber ganz andere Probleme.

  • #2

    Mama (Dienstag, 24 September 2019 15:50)

    Na da bin ich ja mal gespannt was es alles so zu essen gibt demnächst ;-)

  • #3

    Yvonne (Dienstag, 24 September 2019 20:16)

    Ich versuche auch so gut es geht die Berichte von dir zu lesen und es macht mir wirklich Freude von deinem neuen Leben in Afrika zu erfahren. :)
    Erst wenn wir die andere Seite kennen lernen, wird uns bewusst in welchem Wohlstand wir leben. Gerade sind wir beim Umziehen und da wird auch mir bewusst was man alles hat und was man eigentlich tatsächlich benötigt zum Leben - denn nicht viel.